Eine großartig kämpfende und spielerisch überragende dritte Turnermannschaft trotzte nach dem 1 : 1 im Oktober-Hinspiel am Sonntagmorgen auf dem B-Platz ein zweites Mal dem Meisterschaftsfavoriten Süd I ein 1 : 1 -
Unentschieden ab. "Ein Resultat, das in Ordnung geht und den Aufwand an Energien, Laufpensum und Eifer in beiden Lagern rechtfertigt, urteilte der FT -Betreuer am Ende frohgestimmt.Mit den Punkteinbußen
verringerte der Tabellenführer im Titel-Rennen seinen Vorsprung vor der Konkurrenz vom Franzschen Feld auf einen Zähler.
In Wenden vor einer Woche trotz 0 : 2 - Niederlage bewiesene Leistungsstabilität bestätigte
die "Dritte" sieben Tage später im Heimspiel gegen Süd erneut. Ein großer Auftritt mit viel Schwung und nie abflauender Begeisterung, der mit einem Punktgewinn gegen einen starken Widersacher belohnt wurde.
Wie schon im Herbst an der ScheffIerstraße waren Jannik Scheike (31.) per Handelfmeter und Rene Cassel (64.) auch diesmal die Torschützen in gleicher zeitlichen Folge. Vor der Gäste-Führung mangelte es bei den
Turnern nicht an Möglichkeiten:
Michael Jarzombek verfehlte in der 3. Minute knapp das Ziel, hatte später (19.) Pech mit einem Schuss. Rene Cassel scheiterte am SV-Torwart (23.) nach aussichtsreichem Lauf.
Die Kabinenansprache des Trainers Benjamin Ben Mohamed zur Pause war von Lob und Anerkennung für seine Spieler geprägt. Auch nach dem Seitenwechsel schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter Rasen. Nach dem
verdienten Ausgleich besaßen beide Seiten noch ihre Siegchance: Thorben Fricke (69.) und Tobias Hinkel (81.) bei den "Weißen" und bei den „Dunkelblauen“ in der 79. und 82. Minute beim Lattenkracher sowie in der 71. und
84. Minute, als Sven Stauch mit tollem Reflex und prächtiger Abwehr den Punkt rettete.
Es entwickelte sich zuweilen ein offener Schlagabtausch. Während das Süd-Starensemble um Ball-Hoheit bedacht war, glänzten die
Gastgeber mit Spritzigkeit. Bis zum Schlusspfiff des Schiedsrichters Peter Meyer (Eintracht) blieb die auf hohem Niveau stehende Partie spannend.
Die hoffnungsvollen Zuschauer bekamen ein Spiel geboten, das den
Erwartungen in jeder Phase gerecht wurde. Dies blieb vor allem ein Verdienst von Landesliga-Neuzugang Michael Jarzombek. Er stellte als herausragende Persönlichkeit auf dem Platz nicht nur im zentralen Mittelfeld die Weichen,
sondern entwickelte in nahezu allen Spielfeldbereichen Initiativen und Aktivitäten. Was er anpackte, hatte Hand und Fuß.
Sebastian Kamp profilierte sich zwischen den Strafräumen als Motor vieler Angriffe, dosierte
geschickt seine offensiven Ausflüge, um in der Defensive wieder präsent zu sein.
Wenn jemand noch das Spiel nach vom in geordnete Bahnen brachte, dann war es Robin Werner, der mit sauberer Ballbehandlung und
Ballführung glänzte.
Thorben Fricke konnte seine Fähigkeiten auf rechter Position eindrucksvoll demonstrieren: Stark am Ball, lauffreudig, stets Bindung zum Spiel findend und wie gewohnt fleißig agierend.
Auf der linken Außenbahn wurden Gian-Luca Meier überraschend viele Freiräume gestattet. Dort vermochte der A-Junior sein großes Können häufig unter Beweis zu stellen, vor allem als Antreiber eines aggressiven
Offensivspiels.
FT' Torfabrik (Rene Cassel) hatte nach einem Ruhetag (Wenden) wieder geöffnet: Der Mannschaftskapitän feierte seinen 14. Saisontreffer. Trotz harter Gegenwehr arbeitete er viel für seine Elf.
Gefahr ging auch von Karim Ben Mohamed, allerdings nur 25 Minuten aus. Denn zu diesem Zeitpunkt musste er den Platz verletzt verlassen.
Angesichts des guten Laufs der Mannschaft erwägte der
Turner-Coach keine grundlegende Umstellung des Aufgebotes, so dass der eingewechselte Tobias Hinkel im Sturm sein Betätigungsfeld bekam, wo er sich eifrig bemühte, den ungewohnten Job zu erledigen.
Die größte
Freude bereitete den FT-Verantwortlichen jener Spieler, dem die Schlüsselposition als Libero zufiel: Sascha Hinkel, der eine ganz starke Vorstellung im Abwehrzentrum bot und viel Umsicht und Anpassungsfähigkeit an die jeweilige
Situation bewies.
Martin Kazmierczaks Duelle mit Torjäger Jannik Scheike zählten zu den Delikatessen der Auseinandersetzung. Dabei gefiel der 23-Jährige als kopfballstarker Nahkämpfer.
Erneut mit
einer glänzenden Zweikampf-Bilanz beendete Bastian Recke die 90 Spielminuten. Kompromisslos räumte er in seinem Beritt auf und wurde zum Spielverderber für den Gegner.
Mit einer Reihe von Glanzparaden bewahrte Sven
Stauch sein Team vor weiteren Einschlagen und hielt es bis zum Schluss auf Kurs.
Es war ein Vormittag fürs Selbstvertrauen. Entsprechend heiter war nach dem packenden Treffen auch die Stimmung im Turnerlager. Das 1
: 1 gegen den Spitzenreiter wurde umjubelt wie ein Sieg! Ein weiteres Erfolgserlebnis wird angestrebt im Nachholspiel am Donnerstag, 18.30 Uhr, auf dem Jahnplatz gegen Wacker I.
Aufstellung:
Stauch
- S. Hinkel - Kazmierczak, Recke - Kamp, Werner - T. Flicke, Jarzombek, G. L Meier - K Ben Mohamed (25. T. Hinkel), Cassel.
Gerd Kuntze